Dienstag, 24. September 2019

Das war unser Artretreat in der Normandie

3 glückliche Maler in der Normandie

Das war also unser erster Artretreat am Meer.
Noch haben wir keine Pläne, wo wir nächstes Jahr malen wollen - aber fest geplant ist: wir werden wieder zusammen malen!

Für alle, die sich dafür interessieren, wo genau wir waren, (und wie wir wohnten):
Das Haus lag direkt über dem Hafen von Fécamp, hatte einen Wintergarten mit atemberaubendem Blick - und ist uneingeschränkt empfehlenswert!

"unser" Haus

Blick aus dem Wintergarten
 Und das ist der Beweis, dass wir wirklich fleißig waren :-)


Aurevoir - bis nächstes Jahr!

Montag, 23. September 2019

Tag 6 (Alfons)


Felsen in Fécamp, 24 x 18 cm


Bildanfang auf grün grundierter Malpappe
In diesem Urlaub waren meine „Erfolge“ „überschaubar“. Ich war entsprechend frustriert. Einen Grund hab ich in meinen Malgründen gefunden. Zu grobe Leinwandstruktur und auch nicht vorgemalt.
Für mein letztes Bild hat Yo mir eine vorgemalte und viel glattere Malpappe gegeben und siehe da, das Malen fiel deutlich einfacher. Aber die Malreise war hier leider zu Ende.


Wochen später, zuhause, hatte ich mehrere Malgründe vorbereitet. Eines der Fotos, die ich beim aufziehenden Gewitter gemacht hatte, zeigt eine wunderbare Momentaufnahme. für einen kurzen Moment erleuchtete die Sonne einen einzelnen Felsen an der sonst dunklen Küste. Eine Situation, die man nicht bei längeren Sitzungen  haben kann. Dieses Motiv hab ich dann zuHause gemalt.

Unwetter über Fécamp, 20 x 10 cm

Ein sehr kleines Bild. Und, obwohl das ja keine „echte“ Plainair-Situation ist, halte ich das Bild für das beste bei dem diesjährigen Artretreat. Die ganzen vorangegangenen „Misserfolge“ hatte ich dadrin aufgearbeitet.

Tag 6 (Yo)

pleinairpainting

Das war dann mein letzte Bild am letzten Tag unseres Artretreats in der Normandie. Ich habe mir dafür, zusammen mit Alfons, den wohl windigsten Platz an der Küste ausgesucht - ich musste sogar meine Staffelei an einem Poller festbinden!





Ich malte fast das ganze Bild bei bedecktem Himmel - doch dann kam ab und an die Sonne raus - und ich nutze die Gunst der Stunde und malte diesen Sonnenstreifen in das Bild: Das hat es erst komplett und stimmig gemacht. Ich empfinde rückblickend tatsächlich mein letztes Bild als das Beste das ich in der ganzen Woche malte. Bringt also doch was, mal eine ganze Woche von morgends bis abends zu malen!

savoir vivre!

Tag 6 (Alfons, Torsten und Yo)

unser Maler-Karusell

An unserem letzten Tag stellten wir beim Frühstück fest, dass wir all die Malexperiemente, die wir in der Woche eigentlich machen wollten (mit dem Zeug der anderen Malen, uns gegenseitig Aufgaben stellen oder das Bild des Anderen fertig malen...) wie jedes Jahr nicht gemacht haben. Wie ärgerlich, schon wieder nicht geschafft!
Doch dann hatten wir gemeinsam eine irre Idee, die wir auch sofort in die Tat umsetzten:

Das Maler-Karusell!

Wie haben uns zu dritt Rücken an Rücken aufgebaut und jeder malte, was er vor sich sah. Nach ca. 15 Minuten wechselten wir den Arbeitsplatz im Uhrzeigersinn. und malten das Bild des anderen weiter - und zwar inklusive aller Materialien, die derjenige verwendet. Das machten wir ungefähr 2 Stunden so, so dass am Ende jeder an jedem Bild 3-4 mal gemalt hat.

Das war so spannend, wie unterschiedlich wir ein Bild anfangen, wie verschieden wir vorgehen, wie unsere Materialien unsere Malweise beeinflussen - und dann sind die Bilder, die dabei herauskamen, erstaunlicherweise auch alle noch was geworden!

das Bild, das Alfons angefangen hat und von allen weitergemalt wurde


das Bild, das Torsten anfing

und das Bild, das von Yo angefangen wurde

Und hier könnt ihr das Ganze als Film ansehen.






Sonntag, 22. September 2019

Tag 5 (Alfons)

Gewitter über Fécamp


Am Sonntag hab ich nichts gemalt. Beim Spaziergang vor dem aufziehenden Gewitter hatte ich - Gottseidank - meine Kamera dabei und konnte wenigstens ein paar „Momentaufnahmen“ machen.

Tag 5 (Yo)

pleianirpainting
Phare de Fécamp, 24 x 18 cm

Am fünften Tag unseres Artretreats kam schon morgends ein Gewitter auf und es blieb den ganzen bewölkt und regnete immer mal. Ich hab dann tagsüber nichts so richtig hinbekommen. Bis zum Abend:
Da malten Torsten und ich den Leuchtturm unten im Hafen und erwischten tatsächlich noch die Sonne! Belohnt wurden wir dafür dann noch mit einen kühlen Bier von Alfons ^^


Den Blick von unserem Haus auf den Hafen malte ich mittags -und kam mit dem kontrastlosen trüben Licht nicht gut zurecht. Das zeige ich hier nur der Vollständigkeit zu liebe - um auch mal was ‚ungelungenes‘ zu zeigen:-)

hafen von Fécamp, 24 x 18 cm

Da mich landschaftlich so gar nichts inspirierte, es zudem immer mal regnete, malte ich in meiner Verzweiflung Torsten beim Malen - das war mal was ganz neues für mich - denn der hielt einfach nicht still, änderte immer mal seine Sitzposition - und ich wollte ja auch, dass er sich einigermaßen ähnlich sieht. War sehr lehrreich - muss ich aber definitiv noch üben: kann nur besser werden ^^

Torsten beim Malen, 15 x 15 cm

... da war's noch schön locker!


Samstag, 21. September 2019

Tag 4 ( Torsten)

Aaahja, der 4te Tag. Um es kurz zu machen: Ich hab an dem Tag nur Käse fabriziert, gehen Sie bitte weiter, es gibt hier nichts zu sehen.  Es gibt da einen schönen podcast von Stewart Cubley  ( The painting experience , Folge 35 " The awakening in shame") der die Scham und Trauer beschreibt, die Künstler erfahren können, wenn Sie das Gefühl haben dem Motiv nicht auch nur annähernd nahe gekommen zu sein. Offensichtlich durchaus verbreitet, ich muss das aber nicht dauernd haben :-)                

Tag 4 (Alfons)

rotes Schiff, 40 x 30 cm

Am Samstag blieben wir in Fécamp und malten in „unserem“ Hafen.
Während Yo und Thorsten die Uferpromenade - Im Gegenlicht!! - malten, entschied ich mich mal wieder anders. Seit Tagen hatte ich ein rot/grünes Boot an der gegenüberliegenden Hafenmauer gesehen; das sollte es sein.


Da ich, wie immer, langsamer war als die Beiden, hatten sie längst mit ihrem 2. Bild angefangen. Das „Grüne" Boot.
An dem Tag war Boote-Malen angesagt und ich malte dann auch noch eins. Allerdings ein türkisfarbenes. 

türkises Boot, 25 x 20 cm
Abends, zuhause malte Yo und Torsten noch eins; ich beschränkte mich darauf das „Türkisfarbene“ mit Weiss zu „finishen“.

Tag 4 (Yo)



Promenade in Fécamp, 26 x 15 cm

Den vierten Artretreat-Tag blieben wir in Fécamp. Das strahlende Morgenlicht malte ich direkt an der Hafenpromenade - zum Glück stand Torsten hinter mir und "beschützte" mich vor den Blicken der Passanten (und bekam dafür alles ab^^). Alfons saß noch ein Stück weiter hinter uns und malte gemütlich ein Boot am gegenüberliegenden Kai.

Kutter, 30 x 20 cm

Das zweite Bild malten wir nur ein paar Meter von dort entfernt - das grüne Schiff gefiel mir auf Anhieb. Leider legte das kleine rote Boot, das direkt dahinter lag nach 10 Minuten ab - dadurch war ich ein bisschen lost mit meiner Komposition. Und vermasselte es dann mit diesem riesigen, aber unwichtigen Schuppen, der fast die Hälfte des Bildes einnahm. Ich habe für mich mal getestet, wie das ohne diesen Klotz ausgesehen hätte und das Bild digital retuschiert:

digital übermalt - bessere Komposition, oder?

Abends malte ich dann noch den Blick von unserer Terrasse, sehr geblendet und Augen kneifend - das war ein richtig schöner sommerlicher Maltag!

Sonnenuntergang über Fécamp, 30 x 15 cm





Freitag, 20. September 2019

Tag 3 (Alfons)

Am 3. Tag sind wir nach Etretat  gefahren Dort sind die bekannten Felsformationen, die schon Hunderte von Malern vor uns gemalt haben. 
Auch hier entschied ich mich nicht den Mal-Blickwinkel meiner Malerfreunde einzunehmen. ich wollte unbedingt und gleich (…solange noch Sonne auf den Felsbogen schien) selbigen malen.


Etretat Blick nach Westen, 30 x 19 cm

Foto von 2019
gemalt von Gustave Courbet, 1869

Währenddessen malten Yo und Torsten die Felskulisse Richtung Norden.
Auch ein Tolles Motiv und mir schien der spätere Zeitpunkt, als die Sonne gewandert war, attraktiver. Allerdings war der Strand dann „geschrumpft“. 

Etretat, Blick nach Osten, 35 x 25 cm




Zum ersten Mal war ich in diesem Malurlaub halbwegs zufrieden und zur Belohnung gab es ein eiskaltes Bier. Wunderbar…auch Yo mit „Audrey Hepburn-Hut"

Tag 3 (Yo)

Falaises d'Etretat, 30 x 24 cm

Den dritten Tag verbrachten wir in Etretat, noch ein Stück weiter westlich.
Die Felsen dort sind wohl mit die bekanntesten von der Küste da oben. Wegen des Lichts entschied ich mich den Blick nach Osten, zu dem etwas unspektakuläreren Felsenloch zu malen. Die Sonne wanderte während ich malte immer weiter herum, und setzte kleine Spitzlichter auf die obere Felsenkante.
Dieses Bld fehlte mir übrigens, als ich meine Bilder zuhause alle auspackte - das hatte doch tatsächlich Torsten versehentlich eingepackt, weil er es für eines seiner eigenen Bilder hielt! Kann man von einem (guten) Maler ein größeres Kompliment bekommen?




Alfons malte erst in die andere Richtung, dort war das spektakulärere Loch zu sehen.
A votre Santé!
Nach einer kurzen Bierpause (Merci Alfons!) fiel es mir schon etwas schwerer gleich weiter zu malen... aber hej: dafür waren wir schließlich da!
Das zweite Motiv des Tages waren dann wieder Boote, nachdem das gestern so einen Spaß gemacht hatte.


Boote in Etretat, 24 x 18 cm




Nach diesem Bild gab es eine weitere Runde Bier - die uns dann auch davon abhielt noch eine drittes Bild zu malen.
Statt dessen kletterten wir nach oben auf die Klippen:
Wow! Dort hätten wir eigentlich malen sollen!
Aber dort oben blies so ein gewaltiger Wind, der hätte uns und unser komplettes Geraffel von den Klippen gepustet! Deswegen leider nur Fotos und und keine gemalten Bilder von dem berühmten Etretat-Blick.


Und so hätte das gemalt ausgesehen:
Claude Monet, 1885

Und noch mehr von den alten Meistern gemalt,  die dort rund 150 Jahre vor uns  mit ihren Staffeleien unterwegs waren.

Claude Monet, 1885

Eugène Boudin 1890

Eugène Le Poittevin 1865

Claude Monet 1883


Tag 3 (Torsten)

Unser erstes Motiv hatte mir gut gefallen, auch mit den Farben war ich zufrieden.
Leider hab ich es - nachträglich betrachtet- nicht schön in Szene gesetzt. Wie so oft wollte ich mal wieder möglichst alles zeigen und hab mich nicht auf das konzentriert, worum´s mir eigentlich ging : den Felsbogen. Hier, DAS hätte eher so meine Komposition sein sollen:



Die Boote haben mir aber dann wirklich richtig Spass gemacht. Ich wurde zwar für 20 Minuten von filmwütigen Flitterwöchlern von der Staffelei vertrieben ^^, aber ich hab solange Yo und Alfons über die Schulter geschaut. Macht man insgesamt viel zu wenig...





Donnerstag, 19. September 2019

Tag 2 ( Torsten)

Yport war toll. Mein erstes Bild vom dem Felsen allerdings nicht.Hab ich gleich wieder übermalt, ich hatte dummerweise auf ner dunklen Malpappe gearbeitet, weil ich dachte, so leuchtet der Felsen dann noch mehr. War ich wohl zu schlau. :-)



Das zweite Motiv mit den Booten hat da deutlich mehr Spass gemacht, zumal die Grundierung der Graupappe, auf der ich malte, mir schonmal die Arbeit mit dem Strand wegnahm:-)

Weit sind wir dann zum dritten Motiv nicht gestiefelt, vielleicht 10 Meter?
Naja, die Bucht ist ja auch klein.... - das Bild erinnert mich immer noch irgendwie an Zirkus...🤔



Tag 2 (Alfons)

Felsen bei Yport, 25 x 20 cm
Wir sind nach Yport gefahren. Yo und Torsten hatten schnell ihre Staffeleien aufgebaut und gleich den erst (-besten 😜) Felsen ins Visier genommen. Ich wollte einen etwas spektakuläreren Blickwinkel und wanderte über die Klippen um die Felsecke herum. Von dort zur nächsten Ecke, So richtig spektakulär wurde es aber nicht. Dennoch, ich fing an mich auszubreiten. Etwas erhöht, auf einem Felsen. Stuhl, Staffelei, Farben. Es war ziemlich windig. Meine Staffelei flog davon. Ich musste vom Felsen runter und wieder hoch. Die Staffelei mit dem Rucksack beschweren. Glas mit Terpin viel ebenfalls um und rollte ebenfalls vom Felsen. ich wieder runter…
Ich sass im Schatten der Klippen und hatte einen Kiesstrand unter mir, es war Ebbe. Beim Malen merkte ich dass das Wasser langsam zurückkam. Da ich keinerlei Erfahrung hab wie schnell oder langsam das dort passiert und ich auch noch einen längeren Rückweg einplanen musste, bekam ich kalte Füße und beendete. Beim Zusammenbauen flog natürlich mein Bild davon. Immerhin hab ich kein Auto rüberfahren lassen (…wie Torsten das gerne mal macht 😉) Und vom Felsen musste ich eh runter. 

Felsen in Yport, 25 x 20 cm

Als ich zrückkam, hatten Yo und Torsten ihr erstes Motiv schon beendet. Und ich konnte feststellen dass ihre Entscheidung mit dem „erstbesten“ Felsen wohl garnicht so schlecht war. Also fing ich auch noch damit an, Die Ausleuchtung war noch gut. Mein 2. Motiv war deren erstes. Ich malte also hinterher.

Währenddessen malten Yo und Torsten Boote , die dort am Strand rumlagen. Ein wunderbares Motiv, wie ich feststellen konnte.Also malte ich auch da hinterher. Allerdings hatte ich damit zu spät angefangen. Das anfangs wunderbare Streiflicht war mittlerweile um die Boote herumgewandert und machte die Ausleuchtung jetzt doch etwas langweilig. Ich hab das Bild dann auch abgebrochen. 

Boote in Yport, 30 x 20 cm
Irgendwie wurde dieser 2. Tag auch noch nicht „Meiner“. Aber es kommen ja noch ein paar…